Politische Kontroverse

Tesla-Aktie im Spannungsfeld: Verkaufsexplosion in Australien trifft auf politische Risiken

16.06.25 22:54 Uhr

NASDAQ-Aktie Tesla im Kreuzfeuer: Absatzplus von 675 Prozent in Australien - doch der Aufschwung birgt Risiken | finanzen.net

Tesla feiert in Australien ein spektakuläres Comeback: Mit einem Absatzplus von 675 Prozent im Mai sorgt der E-Autobauer für Aufsehen. Doch hinter dem starken Wachstum lauern Risiken.

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• 675 Prozent Absatzplus in Australien dank Model Y
• Hybridfahrzeuge holen rasant auf
• Politische Kontroversen belasten Teslas Image

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Tesla sorgt mit einem spektakulären Absatzsprung in Australien für Schlagzeilen: Im Mai 2025 konnte der US-Elektroautobauer dort laut CNBC unter Berufung auf Daten des "Australian Electric Vehicle Council" 3.897 Fahrzeuge verkaufen. Das entspricht einem Plus von mehr als 675 Prozent gegenüber dem Vormonat. Doch trotz dieser eindrucksvollen Erholung bleiben Herausforderungen bestehen - sowohl auf dem lokalen Markt als auch weltweit.

Teslas Model Y treibt das Wachstum

Hauptverantwortlich für das australische Absatzhoch ist der beliebte Model Y, ein kompakter Elektro-SUV, der allein für den Großteil der Verkäufe verantwortlich war. Im Jahresvergleich legten die Verkäufe dieses Modells gemäß CNBC mit Bezug auf Daten des "Australian Electric Vehicle Council" um beachtliche 122,5 Prozent zu. Der Model 3 hingegen musste Einbußen hinnehmen.

Im April habe Tesla mit nur 500 verkauften Fahrzeugen sein bisher schlechtestes Monatsergebnis in diesem Jahr erzielt. Die rasche Erholung im Mai zeigt zwar eine neue Dynamik, dürfte aber laut einiger Experten zunächst als kurzfristige lokale Erholung gewertet werden. Denn im bisherigen Jahresverlauf liegt der Absatz des Konzerns in Australien immer noch 48,2 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie die Quelle weiter berichtet.

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Elon Musks politische Kontroversen belasten Tesla

Ein Blick über den australischen Markt hinaus zeigt: Global steht Tesla weiter unter Druck. In den USA verzeichnete das Unternehmen im Mai laut eigenen Angaben einen Absatzrückgang von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch in mehreren europäischen Ländern - darunter Spanien, Schweden, Dänemark und Portugal - sanken die Verkaufszahlen, wie CNBC berichtet.

Ein Teil der globalen Absatzschwäche wird auf Reputationsprobleme rund um CEO Elon Musk zurückgeführt. In Australien sah sich das Unternehmen in den Vormonaten laut Reuters mit Vandalismus und Protesten konfrontiert, die sich gegen Musks politische Haltung richteten - insbesondere gegen seine Nähe zu Donald Trump und seine Unterstützung rechtsextremer Bewegungen in Europa.

Für Entspannung könnte jedoch ein jüngst angekündigter Schritt sorgen: Elon Musk ist von seiner offiziellen Rolle in der US-Regierung zurückgetreten. Analyst Dan Ives von Wedbush sieht hierin eine mögliche Chance: Musks Rückkehr zu Tesla könne helfen, den Fokus der Marke wiederherzustellen - insbesondere vor dem erwarteten Start des Robotaxis im Juni.

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BYD gewinnt Marktanteile: Konkurrenz aus China im Aufwind

Parallel zur internen Neuausrichtung wächst der Wettbewerbsdruck - vor allem aus China. BYD, einer der größten chinesischen E-Autobauer, konnte im April 2025 erstmals mehr Elektroautos in Europa verkaufen als Tesla, wie Daten von JATO zeigen. Zwar konnte Tesla im Mai in Australien wieder die Spitzenposition zurückerobern, wie CNBC unter Berufung auf Australian Electric Vehicle Council-Daten berichtetet, doch die chinesische Konkurrenz bleibt auf dem Vormarsch.

Ein wichtiger Unterschied in der Bilanzierung: BYD zählt auch Hybridmodelle zu seinen Verkäufen, während Tesla ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) anbietet. Dennoch konnte BYD im bisherigen Jahr JATO höhere Gesamtumsätze erzielen - unterstützt durch aggressive Preissenkungen und ein breiteres Modellportfolio, wie Experten betonen.

Hybride im Aufwind: Gefahr für Teslas Strategie?

Ein weiterer Trend, der Tesla in Australien zunehmend herausfordert, ist die steigende Beliebtheit von Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen (PHEVs). Laut CNBC, die Daten von der Federal Chamber of Automotive Industries (FCAI) erhielten, stiegen die Hybrid-Verkäufe im Mai um 6 Prozent, während PHEVs sogar einen Zuwachs von 118 Prozent verzeichneten.

FCAI-Chef Tony Weber betonte gegenüber CNBC: "Aktuelle Verkaufsdaten zeigen, dass sich Verbraucher zunehmend Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen zuwenden, da viele Australier ihre Fahrzeugemissionen reduzieren möchten". Er fügte hinzu, dass Hybride nicht unter den Reichweitenbeschränkungen leiden, die mit batterieelektrischen Fahrzeugen verbunden sind - ein besonderes Anliegen in Australien. Für Tesla, das kompromisslos auf BEVs setzt, könnte dieser Trend langfristig zur Herausforderung werden - vor allem, wenn der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht mit dem Bedarf Schritt hält.

Teslas Absatzsprung in Australien ist beeindruckend, doch das Wachstum steht auf wackligen Beinen. Politische Kontroversen, sinkende Zahlen in Kernmärkten und der Aufstieg von Hybridfahrzeugen setzen den Elektroautobauer unter Druck. Ob der Model Y allein langfristig für stabile Marktanteile sorgen kann, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

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