EZB gibt Warnung aus: Goldpreis-Rally birgt Risiken für Finanzsystem

Der massive Anstieg des Goldpreises sorgt für wachsende Sorgen bei der EZB. Besonders Termingeschäfte könnten bei anhaltenden Lieferproblemen zum Risiko für Banken werden.
• Goldpreis im April mit Rekordhoch
• EZB warnt vor "potenziell negativen Auswirkungen auf die Finanzstabilität"
• Eskalation zwischen Israel und Iran treibt Goldpreis weiter an

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der Goldpreis hat im April - angetrieben von geopolitischen Spannungen, volatilen Märkten und der unvorhersehbaren Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump - ein Rekordhoch von 3.500 US-Dollar pro Feinunze erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt nun vor systemischen Risiken, insbesondere für Banken, die stark im Goldgeschäft engagiert sind.
EZB warnt vor Auswirkungen auf die Finanzstabilität
Laut ihrem "Financial Stability Review" sieht die EZB "Extremszenarien mit potenziell negativen Auswirkungen auf die Finanzstabilität", berichtet euronews.com. Besonders Gold-Terminkontrakte würden Risiken bergen. Die zunehmende Nachfrage nach physischem Gold in den USA habe bereits zu Lieferengpässen geführt. Große Mengen Gold haben von London nach Nordamerika transportiert werden müssen, um die Nachfrage zu decken.
"Plötzlicher Marktstress und Störungen bei der Beschaffung, Verschiffung und Lieferung von physischem Gold im Rahmen von Derivatkontrakten werfen die Frage auf, ob Gegenparteien, die zur Lieferung von physischem Gold verpflichtet sind, Gefahr laufen könnten, erhöhte Einschussforderungen zu stellen und Verluste zu erleiden", zitiert euronews.com aus der EZB-Analyse. Im Extremfall könnten Banken zahlungsunfähig werden.
Die EZB erklärt zudem, dass die Menge an existierenden Goldkontrakten die tatsächlich verfügbare physische Goldmenge übersteigt. Wenn Banken gezwungen wären, kurzfristig Gold am Markt zu beschaffen, könnte dies daher teuer werden. Deshalb fordert sie eine engere Abstimmung zwischen Regulierungsbehörden und Finanzinstituten.
Eskalation zwischen Israel und Iran
Ein nächtlicher Militärschlag Israels gegen iranische Atomanlagen hat den Goldpreis am Freitag dann noch zusätzlich angetrieben. Eine Feinunze verteuerte sich in der Spitze um fast zwei Prozent auf 3.444 US-Dollar. Damit näherte sich der Goldpreis weiter seinem Rekordstand von rund 3.500 Dollar, den er im April erreicht hatte.
Bereits am Donnerstag hatten Meldungen über den Abzug von US-Botschaftspersonal aus dem Irak auf eine mögliche Eskalation hingedeutet und die Nachfrage nach Gold angeheizt, da Gold von vielen Anlegern in Krisenzeiten als "sicherer Hafen" geschätzt wird.
Redaktion finanzen.net
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