Wie man die gesetzliche Pflegeversicherung mit privaten Mitteln aufstocken kann

Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt im Pflegefall oft nur einen Teil der anfallenden Kosten ab. Um finanzielle Lücken zu schließen, bieten private Zusatzversicherungen wie die Pflegetagegeldversicherung eine sinnvolle Ergänzung.
Die gesetzliche Pflegeversicherung: Eine Teilabsicherung
Die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland ist als Teilkaskosystem konzipiert. Sie übernimmt einen festen Betrag der Pflegekosten, der sich nach dem Pflegegrad und der Art der Pflege richtet. Die verbleibenden Kosten, insbesondere für stationäre Pflege, müssen oft aus eigener Tasche bezahlt werden. Laut tagesschau.de können diese Eigenanteile monatlich mehrere tausend Euro betragen.
Angesichts steigender Pflegekosten und einer alternden Bevölkerung wird die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zunehmend größer. Die gesetzliche Pflegeversicherung allein reicht oft nicht aus, um die tatsächlichen Pflegekosten zu decken.
Leistungen: Mehr als nur medizinische Versorgung
Im Falle eines Arbeits- oder Wegeunfalls übernimmt die gesetzliche Unfallversicherung umfassende Leistungen. Dazu zählen medizinische Behandlungen, Rehabilitationsmaßnahmen und finanzielle Unterstützung. Nach sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit wird Verletztengeld gezahlt, das in der Regel 80 Prozent des Bruttoentgelts beträgt und damit höher als das Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung ist.
Bei dauerhaften Beeinträchtigungen kann eine Verletztenrente gewährt werden, die bis zu zwei Drittel des Jahresgehalts betragen kann. Auch Hinterbliebene erhalten im Todesfall des Versicherten Leistungen, wie Witwen- oder Waisenrenten, wie es weiter heißt.
Private Pflegezusatzversicherungen: Pflegetagegeld als flexible Lösung
Um die Versorgungslücke zu schließen, bieten private Pflegezusatzversicherungen verschiedene Modelle an. Die Pflegetagegeldversicherung ist dabei besonders flexibel: Sie zahlt im Pflegefall einen vorher vereinbarten Betrag pro Tag aus, unabhängig davon, ob die Pflege ambulant oder stationär erfolgt. Die Auszahlung kann frei verwendet werden, etwa für professionelle Pflege, Haushaltshilfen oder andere unterstützende Maßnahmen.
Ein Vorteil der Pflegetagegeldversicherung ist die individuelle Anpassbarkeit. Versicherte können die Höhe des Tagesgeldes entsprechend ihren Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten wählen. Einige Tarife bieten sogar die Möglichkeit, die Leistungen für verschiedene Pflegegrade unterschiedlich festzulegen. Dies ermöglicht eine passgenaue Absicherung, die sich an der persönlichen Lebenssituation orientiert.
Staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung: Pflege-Bahr
Für Personen, die sich frühzeitig absichern möchten, bietet der Staat mit der sogenannten Pflege-Bahr-Versicherung eine geförderte Option an. Bei dieser Form der Pflegetagegeldversicherung erhalten Versicherte einen monatlichen Zuschuss von fünf Euro, wenn sie mindestens zehn Euro selbst einzahlen. Die Tarife müssen bestimmte Mindestleistungen erfüllen und dürfen keine Gesundheitsprüfung verlangen. Allerdings sind die Leistungen oft begrenzt und decken nicht immer die gesamten Pflegekosten ab. D. Maier / Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Shutterstock / Auttapon Wongtakeaw, Monster Ztudio / Shutterstock.com