ROUNDUP: Thyssenkrupp-Sparten sollen selbstständig werden - aber nicht ganz

26.05.25 16:31 Uhr

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ESSEN (dpa-AFX) - Der Industriekonzern thyssenkrupp schraubt weiter an seiner Strategie: Nach der Stahl- und der Marinesparte will das Unternehmen in den kommenden Jahren auch die anderen drei Geschäftsfelder eigenständig aufstellen. Mittelfristig solle die Thyssenkrupp AG eine strategische Konzernführungsgesellschaft mit eigenverantwortlichen Einheiten werden, teilte das Unternehmen in Essen mit. An den Geschäften wolle man Mehrheitsbeteiligungen halten.

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Der Vorstand will das "Zukunftsmodell" genannte Konzept noch in diesem Jahr dem Aufsichtsrat vorstellen. Über den geplanten Umbau des Unternehmens in eine Holding hatte zuvor die "Bild" berichtet.

"Kern der Überlegungen ist es, schrittweise alle Geschäftsbereiche von Thyssenkrupp zu verselbstständigen und für die Beteiligung Dritter zu öffnen", berichtete das Unternehmen. Mit der eingeleiteten Abspaltung eines Minderheitsanteils von Thyssenkrupp Marine Systems und dem angestrebten Joint-Venture der Stahlsparte seien hierfür bereits wichtige Weichenstellungen vorgenommen worden. An der Börse kamen die Pläne sehr gut an. Am Montagnachmittag lagen Thyssenkrupp-Aktien mit 9,28 Euro rund 7,5 Prozent im Plus.

Auch Sparten Werkstoffe und Autoteile sollen eigenständig werden

In den kommenden Jahren sollen der Mitteilung zufolge die Sparten Werkstoffe und Autoteile ebenfalls kapitalmarktfähig aufgestellt werden. Eine Eigenständigkeit solle folgen, sobald die dafür nötigen Voraussetzungen geschaffen seien. Auch das noch junge Segment "Decarbon Technologies", in dem Thyssenkrupp seine Technologien zur CO2-Verringerung gebündelt hat, solle "perspektivisch" verselbstständigt werden, "nachdem die Märkte für grüne Technologien entsprechend Fahrt aufgenommen haben".

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Man strebe mit Ausnahme des geplanten Joint-Ventures grundsätzlich an, nach Herstellung der Kapitalmarktfähigkeit Mehrheitsbeteiligungen an den Geschäftsbereichen zu halten, betonte das Unternehmen. "Ziel ist es, einen fokussierten, agilen und neu gegliederten Industriekonzern zu bilden." Die Thyssenkrupp AG solle eine strategische Konzernführungsgesellschaft mit starken, eigenverantwortlichen Unternehmen werden.

"Mit der strategischen Neuaufstellung von Thyssenkrupp setzen wir unseren eingeschlagenen Kurs entschlossen fort", erklärte Vorstandschef Miguel López. Die künftige Eigenständigkeit der Segmente werde die unternehmerische Flexibilität erhöhen, die Ergebnisverantwortung stärken und die Transparenz für Investoren verbessern. "Gleichzeitig behält die Thyssenkrupp AG die Kontrolle und wird weiterhin an der zukünftigen Wertentwicklung der Geschäfte partizipieren."

Thyssenkrupp: Klare Zukunftsperspektive für Beschäftigte

Mit der Neuaufstellung biete der Konzern seinen weltweit fast 96.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine klare Zukunftsperspektive, hieß es. "Indem wir die Voraussetzungen für eine bestmögliche Entwicklung der Segmente schaffen, geben wir den Menschen bei Thyssenkrupp eine gute und sichere Zukunft", erklärte Arbeitsdirektor Wilfried von Rath.

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Landesregierung NRW: Thyssenkrupp muss zukunftsfähig sein

Die nordrhein-westfälische Landesregierung äußerte sich zurückhaltend zu der Mitteilung des Unternehmens. Thyssenkrupp müsse als Gesamtkonzern zukunfts- und wettbewerbsfähig aufgestellt sein, erklärte ein Sprecher. "Hierzu steht die Landesregierung in engem Austausch sowohl mit der Unternehmensseite als auch mit der Arbeitnehmerseite sowie weiteren Beteiligten." Am Ende blieben Restrukturierungsmaßnahmen und Entwicklungsstrategien immer Entscheidungen, die von den Unternehmen selbst getroffen und verantwortet würden. Die Landesregierung werde weiter alles daransetzen, im Austausch mit allen Beteiligten Zukunftstechnologien zu fördern, Wertschöpfung im Land zu halten und damit Arbeitsplätze zu sichern.

Das Thema Verselbstständigung der Sparten beschäftigt den Konzern seit Jahren. So hatte schon die Vorgängerin von López, Martina Merz, begonnen, Thyssenkrupp als "Group of Companies" auszurichten, in der die Sparten selbstständig agieren und Thyssenkrupp eher als Holding fungieren sollte. Merz war im Juni 2023 von López abgelöst worden.

Thyssenkrupp war 1999 durch eine Fusion der Stahl- und Industriekonzerne Thyssen und Krupp-Hoesch entstanden. Größte Anteilseignerin ist die Krupp-Stiftung mit rund 21 Prozent. Sie wollte sich am Montag zunächst nicht zu der geplanten Neuaufstellung äußern./tob/DP/jha

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