ifo-Geschäftsklimaindex hellt sich im Juni wie erwartet auf

Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Juni wie erwartet aufgehellt.
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 88,4 (Mai: 87,5) Punkte, wie das ifo-Institut mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 88,0 prognostiziert. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stieg den sechsten Monat in Folge und erreichte den höchsten Wert seit Mai 2024. "Die deutsche Wirtschaft schöpft langsam Zuversicht", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Umfrageergebnis.
Der Index der Lagebeurteilung erhöhte sich auf 86,2 (86,1) Punkte. Erwartet worden war ein Anstieg auf 86,5 Punkte. Der Index der Geschäftserwartungen stieg auf 90,7 (Mai revidiert: 89,0) Punkte. Die Prognose hatte auf 89,8 gelautet. Für Mai waren vorläufig 88,9 Punkte gemeldet worden.
Besonders stark hellte sich die Stimmung im Bereich Dienstleistungen auf. In den Industriebetrieben verbesserte sich das Geschäftsklima hingegen nur leicht. Die Firmen des Verarbeitenden Gewerbes "sind weiterhin sehr unzufrieden mit dem Auftragsbestand", heißt es in der Mitteilung.
Generell gebe es aber gute Gründe für vorsichtige Zuversicht, sagte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Seiner Einschätzung nach sorgen die sinkenden Zinsen und milliardenschwere Investitionen der Bundesregierung für eine bessere Stimmung. Ein Risiko für die Konjunktur sieht Niklasch hingegen nach wie vor in der Handelspolitik der US-Regierung.
Für den Chefvolkswirten der VP Bank, Thomas Gitzel, ist die bessere Stimmung in den Unternehmen erstaunlich in Anbetracht des Konflikts in Nahost und der noch immer nicht geklärten Zollfrage mit den USA. "Vermutlich ist es das von der neuen deutschen Bundesregierung lancierte große Infrastrukturprogramm, das die Aussicht auf eine Ankurbelung der Binnenwirtschaft gibt", sagte Gitzel. Außerdem sei eine von der Bundesregierung geplante Entlastung von Unternehmern wieder stärker in den Vordergrund gerückt und dürfte zur spürbar besseren Stimmung beigetragen haben.
DOW JONES/dpa-AFX
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